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(Heimatlied von G. Denker)
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Da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.
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Wo der echte ,,Milde Mergen" wird gebrannt  <br>
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Ja, das ist mein Wulfen, in der Herrlichkeit.
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Gustav Denker 1973 <br>
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abgedruckt im Wulfener Stadt-Anzeiger Ausgabe Dezember 1973
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Version vom 20:59, 19. Nov 2008

Dat Heimatleed van Wulfen

Zur Melodie: Strömt herbei ihr Völkerscharen


1. Wulfen, an de Stroat geleägen,

de Napoleon hett baut,

wu hett sienen Namen kriegen? -

watt het Wulfen öwerhaupt? -

Fröher doa wassen Wülfe massig

in de groten Büske hier.

// Düsse Biester wöärn nich spaßlich,

ganz geföärlich wass dat Dier! //


2. Doch en Mann vull Mot un Kräfte

bauen sick en Schloß so grot,

um dat Hus ne deipe Gräfte,

häss he nu de Burg harr proat.

Dann gonk he de Wülf tau Liewe,

schott se alle musedot,

// leit dann in sien Wappen maken

nen Wulfskopp witt, de Tunge rot. //


3. He nannt sich Wulfhem, well siet Joahren

Hier dat Heem de Wülfe wass,

un nü können ungeschoaren

sick Lüe anbaun an düssen Plass.

Dorp un Kiärk, datt ganze Kiäspel

iss all möählik so entstoahn.

// Un Wulfen hett nu usse Kiäspel,

Wulfen grot un Wulfen schön. //


4. Grote Felder, Wiesk und Wälder

wesselt metenander aff;

in de brune Hee Wacholder,

dicke Eicken, stark unn straff.

De Wienbeck unn de Hambeck fleitet

döär dat schöne Land doaheär;

// unn den gräunen Jäger scheitet

Has, Kanin unn Hirsch unn Rehr. //


5. Un de Lüe´e, de hier liäwet,

sünt ganz flietig, trüe unn brav ;

de Bueren schafft op öährem Eärwe

van morgens freih büß oabends lat.

Im Winter schlacht se öähre Schwiene,

makt Schinken, Mettwoarst, Woarstebrot.

// Datt hölt Liew unn Seel beneene,

giew oak Kraft unn starken Mot. //


6. Ett iss hier ook wull te kriegen

nen ollen Kloaren, ´nen godd Glas Beer.

Doa sünt wie oak nich te tiegen,

wann het möätig drunken weärd.

Tüshaus, Mergen brennt den Kloaren,

Rose braut dat brune Beer,

// un öwwerall, wohen set´t schicket,

loawt man dat Gedränke sehr. //


7. Joa, mien Wulfen, büss so prächtig,

büss joa doch mien Heimatland.

Ik leiwe die so stark unn mächtig

wull büss an den Liäwensrand.

Stiärw ich enmoal, dann begrawt mie

in Wulfen, in mien Heimatdorp.

// Joa, in Wulfen will ick liäwen,

in Wulfen oak begrawen sien. //


Von Hauptlehrer Burchard Bartmann,
Abgedruckt in 800 Jahre Gemeinde Wulfen, S. 218
Zuerst im Heimatkalender 1931, S. 46



Heimatlied

Wo der Mühlenbach durch grüne Auen fließt
Wo das alte Mühlrad an der Wienbeck grüßt
Wo die "Große Heide" wie ein Blumenstrauß
Da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.

Wo der echte ,,Milde Mergen" wird gebrannt
Wo das Rose-Pils gebraut und anerkannt
Wo man spricht noch plattdeutsch, wie in alter Zeit
Ja, das ist mein Wulfen, in der Herrlichkeit.

Wo die Herrn von Wulfheim gingen auf die Jagd
Wo zur Strecke wurde mancher Wolf gebracht
Wo man trägt im Wappen dieses wilde Tier
Da ist mein Zuhause, meine schönste Zier.

Wo der Postillion sein Horn so fröhlich blies
An der alten Post die Pferde wechseln ließ
Wo schon Bonaparte kannte Weg und Steg
Das besagt noch heute der Napoleonsweg.

Wo aus der Retorte eine Stadt entsteht
Die mit großer Hoffnung in die Zukunft geht
Wo die Menschen kommen aus der weiten Welt
Weil es hier in Wulfen allen gut gefällt.

Ob nun heute oder Anno dazumal
lst ja letzten Endes alles ganz egal
Doch zu allen Zeiten geb' ich Dir mein Wort
Aus dem schönen Wulfen möcht' ich nie mehr fort.

Gustav Denker 1973
abgedruckt im Wulfener Stadt-Anzeiger Ausgabe Dezember 1973



Wulfen

Wulfen, du trutziges Dorf in der Heide,
hast mich schon immer so vieles gelehrt.
Du liegst umgeben von Wiesen und Weide.
Einst hat zu dir eine Burg noch gehört.

So gibt es vieles von Sagen umwoben,
das uns von deiner Geschichte erzählt;
hast dich aus Bombenzerstörung erhoben,
weil du schon immer das Leben gewählt.

Manches vernichtet vor nun sechzig Jahren
ragt wie die Kirche heut’ wieder empor.
Vieles auch konnte man nicht mehr bewahren;
aus den Ruinen ging Neues hervor.

Eines ist aber bis heute geblieben,
woraus du schöpfst stets gewaltige Kraft
und was an dir wir am meisten so lieben,
die hier gewachsene Dorfnachbarschaft.

Du liegst in Dorsten ganz abseits im Norden,
jedoch für uns unvergänglich du bist;
denn du bist vielen zur Heimat geworden,
keiner von uns deshalb je dich vergisst.

Peter Bertram 2005



Mein Barkenberg

Dieses Gedicht ist anlässlich der 25-Jahrfeier von Barkenberg entstanden. So wie Barkenberg sich im Laufe der Jahre geändert hat (Seniorenzentrum, Rückbau der Barkenberger Allee), so wurden auch in diesem Gedicht Strofen dazu gefügt, bzw. geändert.

MEIN BARKENBERG

Du Barkenberg, du Metropole,
die nördlich liegt an Dorstens Rand.
Vom Ursprung her als Stadt der Kohle
warst einst du als Trabant geplant.

D'rum viele innerlich dich führten
als eine Schlafstadt, seelenlos,
weil sie noch nie im Herzen spürten,
welch Charme du birgst in deinem Schoß.

Wie schön sich deine Häuserketten
entlang der roten Wege ziehn,
und wie Juwelen sie umbetten
viel Blumen, Bäume, frisches Grün.

In dir hört man noch Kinderlachen,
kein Auto deine Wege stört.
Man musste keine Ampel machen,
weil hier die Welt dem Kind gehört.

Ein Weg, gebaut vor vielen Jahren,
vielleicht kannt' ihn Napoleon,
um ihn sich bunt die Häuser scharen
vom Norden bis zur Seeregion.

An diesem Weg sind auch gelegen
die Kirchen, gar nicht weit entfernt.
Man hat auch hier auf neuen Wegen
von Ökumene viel gelernt.

Als Zentrum dient in ersten Zeiten
der Handwerkshof so manches Jahr.
Als man begann sich auszuweiten,
beim See der Mittelpunkt dann war.

Das Freizeitbad, die Schule stehen
gleich neben dem Gemeinschaftshaus.
Man kann in vieler Hinsicht sehen,
was hier so macht das Leben aus.

Wer auf dem Marktplatz will verweilen,
den lädt der Wochenmarkt früh ein.
Viel bieten bunte Ladenzeilen
für den Geschmack von Groß und Klein.

Doch alle diese Attraktionen
es auch an andern Orten gibt.
Es ist noch etwas, was das Wohnen
in Barkenberg macht so beliebt.

Es muss am Menschen selber liegen:
Wo Ruhrpott fließt ins Münsterland,
da kann man eine Mischung kriegen,
wo noch das Herz wohnt beim Verstand.

Wir können hier sehr viel verkraften,
was es so gibt von Fall zu Fall;
denn es gibt gute Nachbarschaften
in diesem Ort doch überall.

Natürlich darf man nicht verschweigen,
dass es auch manchen Schatten gibt.
So können wir auf Punkte zeigen,
die heutzutage keiner liebt.

Drum musst die Metastadt schon weichen,
sie hat sich einfach nicht gelohnt,
obwohl sie für die Stadt ein Zeichen.
Man hat zu schlecht in ihr gewohnt.

Ein Altenzentrum ist entstanden
dafür als würdiger Ersatz;
denn unsre alten Bürger fanden
hier einen wunderschönen Platz.

Schlecht waren auch die Mietkasernen,
sie stammten aus der Gründerzeit.
Heut' will man sie sehr gern entfernen,
weil man sie längst schon hat bereut.

So musst' der Y-Bau gehen,
daneben ist der Sternbau fort.
Dies alles musste jetzt geschehen,
um zu erhalten unsern Ort.

Beim Rest wird’s einen Rückbau geben;
und auch aus dem genannten Grund
werden wir alle es erleben:
In Barkenberg wird alles bunt.

So wollte viel man hier erproben,
ganz einfach neue Wege gehn.
Gar manches kann man heut noch loben,
doch einiges auch nicht mehr sehn:

Mit deiner Jugend wirst du lösen,
was an Problemen sich dir stellt.
Für uns bist du mit deinem Wesen
der schönste Ort auf dieser Welt.

So wirst du sicher weiterleben
am Rande unsrer Hohen Mark.
Du kannst Geborgenheit uns geben,
wirst niemals alt und bleibst stets stark.

Deshalb, du kleine Stadt im Norden,
geh mutig weiter an dein Werk!
Du bist uns Lebensraum geworden,
du unsre Heimat, Barkenberg.

Peter Bertram (1992, geändert 2000 und 2008)

Lied von Barkenberg

1. Wir singen euch ein Lied jetzt von einer kleinen Stadt,
die sehr verschied'ne Menschen und viel Gesichter hat.
Doch fragst du diese Menschen, was ihnen ist gemein:
Sie alle, ja sie wollen in Barkenberg sein.

2. Hier kann man viele Bäume und bunte Wiesen sehn,
hier darf noch alles wachsen. Das finden wir so schön.
Ein See liegt in der Mitte, er lädt zum Bleiben ein.
Wer Grün liebt, ja der sollte in Barkenberg sein.

3. Ein Herz für unsre Kleinen man hier wohl spüren kann,
in dieser Stadt da stehen die Kinder obenan.
Drum kommst du mit dem Auto hier überall schlecht rein,
denn Kinder, ja die müssen in Barkenberg sein.

4. Wir sind ein bunter Haufen und sind sehr gerne hier,
von überall wir kommen, vor allem vom Revier.
Wir halten hier zusammen, allein braucht keiner sein,
denn Nachbarschaft wird immer in Barkenberg sein.

5. Drum singen wir es weiter, das Lied von unsrer Stadt,
die sicher manchen Fehler, doch soviel Gutes hat.
Und ihr könnt alle fragen, egal ob groß, ob klein:
Wir alle, ja wir wollen in Barkenberg sein

(Dieter Röttger/Peter Bertram)